Wein - Weine

 

Probe

Der Begriff der Weinprobe ist sicherlich auch jedem Laien bekannt. Als Probe bezeichnet man das Kosten eines Weines zur Beurteilung seiner Qualität, wobei es auch möglich ist, einen Wein als Probe auszuschenken und einem Gast oder einem Kunden so die Möglichkeit zu einem persönlichen Urteil zu geben.

Eine Weinprobe im eigentlichen Sinne ist eine ernsthafte Tätigkeit, die Fachkenntnisse und Erfahrung sowie ein besonders trainiertes Geschmacksverhältnis zum Wein voraussetzt. Eine Weinprobe soll die objektive Qualität eines Weines zur Diskussion stellen, wobei subjektive Eindrücke und persönlicher Geschmack möglichst weit in den Hintergrund treten.

Die objektive Qualitätsbeurteilung kennt daher bestimmte, genau festgelegte Verfahrensweisen und eine eigene Fachsprache. Auszüge aus dieser Sprache finden sie in diesem Lexikon immer dort, wie ein Eintrag als “Attribut zur Weinbeurteilung” bezeichnet wird.

Typischerweise geht eine Weinprobe in drei Schritten vonstatten. Zuerst wird der Wein gegen Licht auf seine Farbe untersucht, wobei man das Glas hin- und herbewegt, um den Wein auf bestimmte Farbnuancen hin zu analysieren; danach wird er recht heftig im Glas geschüttelt, um stärker mit Sauerstoff in Berührung zu kommen, wodurch er Bukett und Aroma stark entfaltet. Bei sehr alten Weinen wird vom Schütteln üblicherweise abgesehen.

Danach folgt die geruchliche Prüfung eines Weins, die weiteren Aufschluss über Art, Herkunft, Alter und Qualität und kann den optischen Eindruck entweder bestätigen oder verändern.

Die dritte Prüfung erfolgt durch die Geschmacksorgane. Hier wird ein Schluck allmählich in den Mund genommen und dabei zugleich Luft eingesogen. Der Wein wird für ein paar Sekunden im Mund hin- und herbewegt, wodurch die unterschiedlichen Reizempfindungen der einzelnen Zungenteile optimale genutzt werden. Aus der Summe dieser drei Prüfungen ergibt sich das Gesamturteil über die Qualität eines Weins.

Auch objektive Kriterien und eine eigene Fachsprache können natürlich nicht in letzter Instanz sicherstellen, dass es zu keinem individuellen Urteil kommt; bei einer Weinprobe sind Menschen am Werk, und diese können nicht garantieren, dass es nicht ihr persönlicher Geschmack ist, der ein Urteil beeinflusst. Dennoch führt die besondere Vorgehensweise bei der Probe oft zu erstaunlich objektiven Urteilen.

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