Wein und die Gesundheit
Wein ist ein besonderes Getränk, dass nicht nur großen Genuss bereitet, sondern dem Körper auch eine
breite Zahl von verschiedenen Substanzen zuführt, die sich auf den Organismus natürlich auswirken. So wie ein Apfel, der mehr als 2.000 verschiedene Stoffe enthält, von denen gerade einmal ein Zehntel erforscht ist enthält auch
Wein eine Vielzahl von Geheimnissen.
Daher ist es bis heute unmöglich, die gesundheitliche Wirkung von Wein in letzter Instanz
abzuschätzen, da man die Auswirkungen aller Inhaltsstoffe überhaupt nicht kennt, ja nicht einmal sicher ist, ob man alle Inhaltsstoffe kennt.
Die Möglichkeit, die der Wissenschaft in solch einer Lage bleibt ist die Erforschung der Auswirkungen
von Wein durch Studien, in denen beispielsweise die Unterschiede zwischen einer großen Zahl von Weintrinkern und Menschen, die dies nicht tun, beobachtet werden. Auf diese Weise erhält man einen Überblick über die
wahrscheinlichen Auswirkungen von Wein, zumindest, wenn man alle anderen möglichen Einflüsse vorsichtig berücksichtigt und so nicht einer Fehlinterpretation unterliegt.
Die Ergebnisse der bis dato erhobenen Studien sind angenehmerweise relativ eindeutig. Die positiven
Effekte von moderatem Weingenuss sind in der Fachwelt beinahe unumstritten, weshalb man sich auch als Laie einigermaßen auf diese Angaben verlassen kann.
Wein wirkt auf viele Teile des menschlichen Organismus ein; er macht sich besonders
durch positive Auswirkungen auf Blutgefäße, Herz und Kreislauf bemerkbar und scheint die Eigenschaft zu haben diese System nicht nur zu stärken, sondern effektiv auch in einen besseren Zustand versetzen zu können.
Weintrinker erleiden seltener einen Herzinfarkt und erkranken weniger oft an der gefürchteten
Artherossklerose, also der Gefäßverkalkung. Außerdem wirkt Wein beruhigend und entspannend und kann so beim Stressabbau im täglichen Leben helfen. Man sollte diesen letzten Aspekt nicht unterschätzen – die Psychosomatik (also
die Erforschung der Zusammenhänge zwischen Psyche und Körper) ist ein momentan sehr wichtiger Forschungszweig, der sich insbesondere mit den Selbstheilungskräften des Körpers, aber auch den negativen Auswirkungen schlechter
psychischer Zustände beschäftigt. Man ist sich in diesem Zusammenhang sehr sicher, dass ein Mensch, der im täglichen Leben weniger gestresst ist weitaus gesünder ist als einer, der keine Möglichkeit kennt, dem täglichen Stress
entgegen zu wirken. Wein wirkt sich also auch noch über seine eigentlichen körperlichen Effekte hinaus eventuell positiv aus.
Doch es sind nicht nur die einigermaßen bekannten kreislauffördernden Wirkungen von Wein, die einen
maßvollen Weingenuss sogar nach Ansicht von Ärzten so gesundheitsfördernd machen. Je nach Art des Weines kennt man noch eine Reihe von anderen positiven Wirkungen – ein guter Wein kann ebenso verdauungsfördernd wie
entschlackend und appetitfördernd wirken. Auch eine bessere Ausbeute der in einer Speise enthaltenden Vitamine und Mineralstoffe ist durch begleitenden Weingenuss möglich. Darüber hinaus sagt man, dass Wein in der Tat
körperlich und geistig jung hält – so liegt der alte Mensch, der seine gute Gesundheit auf Weinkonsum zurückführt, vielleicht doch nicht ganz falsch.
Durch eine verlangsamte Hirndurchblutung wird der natürliche Prozess des geistigen Alterns
verlangsamt, während gleichzeitig die Sauerstoffversorgung verbessert wird – nicht nur für Menschen mit Durchblutungsschwierigkeiten ein wünschenswerter positiver Effekt.
Insgesamt kann man trotz der mit er Beurteilung verbundenen Schwierigkeiten eigentlich durchweg
sagen, dass die Medizin heute von den positiven Auswirkungen moderaten Weingenusses auf den menschlichen Körper überzeugt ist.