Wein - Weine

 

Sichtbare Mängel von Wein

Bevor man eine Weinflasche öffnet, sollte man dem Korken einige Aufmerksamkeit widmen. Am Zustand und der Position des Korkens lässt sich recht zuverlässig erkennen, ob der Wein in der Vergangenheit zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt gewesen ist.

Da sich solche Schwankungen als fatal für den gesamten Charakter des Weins erweisen können stellt der Korken also einen wichtigen Indikator für die Qualität des Weins dar.

Nicht jeder Mangel am Korken ist indes ein Hinweis auf einen mangelhaften Inhalt. So ist Schimmel am Korken gemeinhin nicht besonders bedenklich – gerade bei älteren Weinen ist er durchaus normal und stellt keinen Grund zur Sorge dar. Erkennt man hingegen, dass der Korken schon ein wenig aus der Flasche herausgetrieben wurde, dann wurde der Wein wahrscheinlich zu hohen Temperaturen ausgesetzt. Wichtigster Indikator ist die relative Position des Korkens im Vergleich zum Flaschenhals – der Korken sollte den Hals nicht überragen, da dies ein starker Hinweis auf einen schlechten Zustand des Weins ist. Oft sind Temperaturschwankungen in der Vergangenheit der Grund für eine solche Veränderung des Korkens.

Ein weiterer Indikator für den Zustand des Weines ist der Füllstand der Flasche. Bei älteren Weinen wird man einen niedrigeren Füllstand sehr oft vorfinden, da das Alter zu einem schleichenden Verdunsten des Weins führt. Alte Qualitätsweine können diese Entwicklung verschmerzen, ohne dass sie an Qualität verlieren.

Beobachtet man einen gesunkenen Füllstand allerdings bei einem relativ jungen Wein (unter zwölf Jahre), so sollte man sich darauf gefasst machen, dass er eventuell nur noch eingeschränkt genießbar ist. Üblicherweise sollte eine solche Entwicklung nach solch eine kurzen Zeit noch nicht vorkommen, und sie stellt also ein deutliche Warnsignal für eine mangelnde Qualität des Weines dar.

Ähnlich verhält es sich mit getrübten Weinen. Getrübten Wein erkennt man entweder an einer grundsätzlichen Trübung der Flüssigkeit oder flockigen oder wolkigen Ausfällungen.

Bei jungen Weinen ist eine Trübung immer ein Hinweis auf mangelnde Qualität und damit meist auch auf Ungenießbarkeit, während bei älteren Weinen ein aufgewirbeltes Depot eventuell ebenso aussieht. Hier ist die Unterscheidung nicht einfach vorzunehmen – allerdings kann man davon ausgehen, dass sich das Depot in einer ruhig stehenden Flasche oder einem Glas relativ schnell absetzen wird, während die Trübung sich nicht verändern wird. Somit hat man ein Mittel zur schnellen Unterscheidung von qualitätsmindernden und –neutralen Trübungen zur Hand.

Im Gegensatz zu diesen qualitätsmindernden optischen Charakteristika eines Weins kennt man auch den Weinstein, eine neutrale und die Qualität nicht beeinträchtigende Kristallbildung. Weinstein ist für den Wein weder schädlich, noch verändert er den Geschmack.

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