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Korkmotte

Winzer fürchten eine ganze Reihe von Schädlingen, die den Weinreben noch auf dem Feld erheblichen Schaden zufügen können und die ganze Teile der Ernte spektakulär schädigen können. Weintrinker hingegen sind vor den Angriffen bestimmter Schädlinge keineswegs gefeit, doch ist es insbesondere eine Art, die die Weinkeller unsicher macht: die Korkmotte.

Dieser relativ häufige, aber dennoch meist unbekannte Schädling kann zu einem rapiden Qualitätsverlust des Weines und damit zum Verlust ganzer Flaschen führen. Schwerer Befall durch die Korkmotte kann das Aus für einen gesamten Weinkeller bedeuten.

Die Korkmotte zeichnet sich dadurch aus, dass sie ihre Eier gerne an feuchten Stellen im Keller legt, worunter viele Weinkeller natürlich fallen. Das Klima im Keller stellt einen idealen Nährboden für die Nachkommen der Motte dar. Die Raupen dieser Motte werden auch Korkwurm genannt. Der Name Korkmotte beziehungsweise Korkwurm rührt daher, dass das Insekt dafür bekannt ist, dass es unter den feuchten Orten im Keller insbesondere gerne auf den Korken als Nistplatz zurückgreift. Der Falter wird 7,5 Millimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 10 bis 14 Millimeter. 

Die schädigenden Eigenschaften dieses Insekts sind darauf zurückzuführen, dass die befallenen Korken natürlich nicht mehr so dicht sind, wie sie sein sollten. Die zunehmende Luftdurchlässigkeit führt nach und nach dazu, dass der Wein an Qualität verliert und schließlich vollständig verdirbt. Ebenfalls möglich ist auch eine Geschmacksbeeinträchtigung durch Schimmelpilze, Bakterien und Milben, die sich auf den von Kot durchsetzten "Korkkrümelgespinsten" ansiedeln, die durch den Befall in den Wein hinabsinken. Diese Beeinträchtigung klingt nicht nur wenig appetitlich, sie ist auch ungesund und schmälert stark den Genuss, den man aus dem Wein ziehen kann.

Für Weinfreunde mit einem eigenen Keller, indem eventuell auch noch feuchte Klimaverhältnisse herrschen (was ja für einen Weinkeller durchaus wünschenswert ist) gilt also: Augen aufhalten nach allen Anzeichen, die auf eine Präsenz der Korkmotte hindeuten.

Ein relativ sicheres Anzeichen für die Präsenz dieses Schädlings sind die angefressenen Korken beziehungsweise die in der Nähe liegenden Korkbrösel im Keller. Auch direkt unter der Kapsel oder am Boden der Weinflasche sind bei befallenen Weinen solche Korkbrösel zu erkennen. Eventuell ist es auch möglich, die Raupen der Motte direkt am Korken zu entdecken.

Um den Keller vor der Motte zu schützen empfehlen sich Insektizide, die auch gegen Fliegen wirkungsvoll sind. Eventuell ebenfalls geeignet sind Mittel, mit denen man andere Motten bekämpfen kann; da allerdings keine entsprechenden Studien vorliegen ist man auf die Angaben einzelner Weinkenner angewiesen, die ihre Erfahrungen gemacht haben. Produkte, die direkt auf Korkmotten ausgerichtet sind gibt es in Deutschland nicht auf dem Markt.

Ein möglicherweise sinnvoller Schutz gegen Korkmotten sind auch Spinnen im Keller.

Wenn es im Keller einmal zu Befall gekommen ist, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die man ergreifen kann. Zum Einen ist es natürlich wichtig, dass keine weitere Flaschen befallen werden. Dies kann durch eine Versiegelung mit Siegellack erzielt werden; auch wenn die Verschlusskapsel einer Weinflasche üblicherweise dicht erscheint hat sie nicht den gleichen Effekt wie eine Versiegelung. Die Zahl der Weinflasche, die mit einer wirklich dichten Kapsel ausgeliefert werden, ist leider sehr gering und man kann sich nicht einmal bei hochpreisigen Weinen darauf verlassen.

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