Wein - Weine

 

Geschmackliche Mängel von Wein

Am schwierigsten zu beschreiben sind sicherlich die eventuellen geschmacklichen Mängel eines Weines. Relativ einfach gestaltet sich das Erkennen solcher Mängel noch bei Weinen, die man gerne und häufig trinkt und mit denen man dementsprechend Erfahrung hat; schwieriger wird es hingegen, wenn es an die Beurteilung eines bis dato unbekannten Weins geht.

Allerdings kann man angenehmerweise davon ausgehen, dass Fehler im Geschmack sich nur selten wirklich tarnen können. Da der eigentliche Vorgang des Weintrinkens stark vom Geschmack abhängt kann man sogar die kühne These vertreten, dass ein Wein, der nicht fehlerhaft schmeckt auch nicht fehlerhaft ist.

Dennoch kann es vorkommen, dass der eigentliche Geschmack eines Weins ebenso unauffällig ist wie sein Geruch, während der Nachhall des Getränkes sehr unangenehm ist.

Unter dem Nachhall darf man sich im weinkundigen Sinne ungefähr so etwas wie den Nachgeschmack vorstellen, der denn auffälliger erscheint als der restliche Eindruck des Weines.

Es gibt auch die Möglichkeit, dass ein fehlerhafter Wein im Geschmack nicht eindeutig als solcher zu erkennen ist. In diesem Fall wundern sie sich eventuell über den eigenartigen Geschmack eines Weines, der ihnen weniger gut oder angenehm erscheint als andere vergleichbare Flaschen, doch könnte man sich nicht auf einen konkreten Fehler einigen. In diesem Fall spricht man von einem „versteckten“ Korkfehler.

Ein weiterer Fehler, der ihnen mittlerweile bereits bekannt sein könnte, ist die untypische Altersnote. Dieser erst in jüngsten Jahren an Wichtigkeit gewinnende Weinfehler äußert sich nicht nur im Geruch, sondern auch im Geschmack. Das geschmackliche Aroma ähnelt der unangenehmen Beschreibung, die viele Weinkenner für den Geruch von UTA wählen: Mottenkugeln und nasser Pappkarton.

Neben den Weinfehlern, die sie nun auf verschiedene Arten kennen gelernt haben gibt es noch eine echte Unzahl von weiteren möglichen Fehlern, die oft aber weder so leicht zu beschreiben noch so eindeutig einzuordnen sind. In der Praxis sind aber die allermeisten Fehler eines Weins auf eine der hier erwähnten Ursachen zurückzuführen, weshalb man als Anfänger mit diesem Wissen eigentlich recht gut gewappnet ist, um sich ein Bild über fehlerhaften Wein zu machen. Sowohl in Geruch, Geschmack und Aussehen können Weinen allerdings so stark variieren, dass ein wünschenswertes eindeutiges Urteil nicht unbedingt möglich ist. In diesem Fall empfiehlt es sich, auf seine eigene Erfahrung und seinen eigenen Geschmack zu hören: erscheint der Wein derart anders als seine Alters- und Typgenossen, dass man einen Fehler in Betracht ziehen muss?

Wenn dies der Fall ist, können sie sich immer noch über die besonderen Eigenarten des ihnen gerade vorliegenden Fehlers informieren.

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